Autor: April Henry
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 224
Format: Taschenbuch
Preis: 6,99€
ISBN: 978-3-551-31226-6
Erscheinungsdatum: 21.11.2014
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Inhalt
Was für ein schrecklicher Zufall: Cheyenne schläft auf dem Rücksitz des Familienautos, als dieses gestohlen wird. Und Griffin, der junge Dieb, kann sie nicht einfach so laufen lassen, obwohl er Bedenken hat. Denn Cheyennes Vater ist ein reicher Unternehmer und das perfekte Ziel für eine Erpressung, finden Griffins Komplizen. Cheyenne bleibt nur ein Ausweg: Flucht. Doch die ist doppelt schwierig – denn Cheyenne ist blind!
Als ich den Klappentext zu "Lauf, wenn es dunkel wird" im Buchladen las, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Mit seinen nur knapp 224 ist zwar eher eine kurze Lektüre für zwischendurch, aber dennoch sprach mich die Idee einer blinden Protagonistin sofort an.
Ohne große Umschweife wird der Leser sofort ins Geschehen geworfen und man findet sich bereits mitten in Cheyennes ungewollter Entführung. Das junge, blinde Mädchen schläft auf dem Rücksitz des Autos, mit dem sie und ihre Stiefmutter nur kurz auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums halt gemacht haben. Erschwerend kommt hinzu, dass Cheyenne deshalb mit der neuen Frau ihres Vaters unterwegs war, um Medikamente gegen ihre Lungenentzuündung zu besorgen. Ihre Ausgangssituation ist also mehr als brenzlig, als plötzlich der Autodieb Griffin in den Wagen steigt und diesen stiehlt. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass Griffin alles andere als ein kaltblütiger Entführer ist - im Gegensatz zu seinem Vater und dessen beiden Komplizen, die schnell herausfinden, dass Cheyennes Vater ein wohlhabender Unternehmener ist und somit versuchen, ein ordentliches Lösegeld für sie zu erpressen.
Die Altersempfehlung dieses Buches ist mit "Ab 13 Jahren" zwar relativ niedrig angesetzt, trotzdem war vieles auch für mich sehr interessant. Dieses Buch war wirklich eine Abwechslung, vorallem da ich bisher noch nie eine Geschichte mit einer blinden Hauptfigur gelesen habe und mich bisher auch sonst eher weniger mit diesem Handicap auseinandersetzen konnte (wie oft bekommt man schon die Gelegenheit, tatsächlich einmal die wirklich interessanten Fragen, à la "Wie findet ein Blinder eigentlich das Essen auf dem Teller?" stellen zu können?). Auch, wenn sich die Handlung fast mehr um Cheyennes Blindheit, als um die eigentlich Entführung drehte, war es doch zu jeder Zeit spannend und ganz nebenbei erfuhr man eben auch noch so einiges über den Alltag eines blinden Menschen, was ich persönlich wahnsinnig aufschlussreich fand.
Die Altersempfehlung dieses Buches ist mit "Ab 13 Jahren" zwar relativ niedrig angesetzt, trotzdem war vieles auch für mich sehr interessant. Dieses Buch war wirklich eine Abwechslung, vorallem da ich bisher noch nie eine Geschichte mit einer blinden Hauptfigur gelesen habe und mich bisher auch sonst eher weniger mit diesem Handicap auseinandersetzen konnte (wie oft bekommt man schon die Gelegenheit, tatsächlich einmal die wirklich interessanten Fragen, à la "Wie findet ein Blinder eigentlich das Essen auf dem Teller?" stellen zu können?). Auch, wenn sich die Handlung fast mehr um Cheyennes Blindheit, als um die eigentlich Entführung drehte, war es doch zu jeder Zeit spannend und ganz nebenbei erfuhr man eben auch noch so einiges über den Alltag eines blinden Menschen, was ich persönlich wahnsinnig aufschlussreich fand.
"Sie geriet ins Stocken, als sie an all die Dinge dachte, die sie nicht mehr sehen würde - Blumen und Hunde und die Farbe ihrer Kleider und Sonnenuntergänge und Blätter, die sich verfärbten, Fernsehshows und Bücher, Konzerte, hübsche Jungs, hübsche Schauspieler, hübsche Babys, rausfinden, was seltsame Geräusche gemacht hatte, die Farbe der verschiedenen Eissorten und die glänzenden Metallhalter, in denen das Eis aufgereiht war, Ritzen im Gehweg, Menschen, die sie anlachten." -S. 99
"»[...] Hast Du Hunger?« Die Frage war total abwegig. Gab es Umgangsformen, wie man jemanden behandelte, den man entführt hatte?" -S. 61
Der Schreibstil ist einem Jugendbuch absolut angemessen; flüssig und leicht zu lesen. Trotzdem schreibt April Henry unglaublich intensiv, wunderschön formuliert und an einigen Stellen sogar relativ brutal. Es ist durchgehend spannend und vorallem zum Ende hin nimmt die Geschichte nocheinmal an Fahrt auf. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und somit ist "Lauf, wenn es dunkel wird" eine tolle Lektüre für zwischendurch. Vielleicht wäre es sogar ein Buch, das man als Lehrer im Unterricht mit seinen Schülern behandeln könnte?
"Lauf, wenn es dunkel wird" ist ein toller Jugend-Thriller für einen kurzweiligen Lesespaß, der allerdings durchaus zum Nachdenken anregt und eine Idee davon gibt, wie die Welt der Blinden aussehen könnte und mit welchen alltäglichen Problemen diese konfrontiert werden. Die Charaktere sind interessant und die Autorin lässt immer mal wieder Bruchstücke aus ihren Vergangenheiten miteinfließen, wodurch man vorallem die erst seit einigen Jahren blinde Cheyenne immer besser kennenlernt.
Dieses Buch bietet nicht nur eine interessante Protagonistin, wunderschön detaillierte Beschreibungen und die völlig neue Idee eines Thrillers, sondern es ist durch die zahlreichen Wendungen auch stets spannend und absolut lesenswert.
Eine klare Empfehlung!
Liebst,
Huhu liebe Anna!
AntwortenLöschenDas hört sich ja richtig toll an! Das Buch landet auf jeden Fall mal auf meiner Merkliste. Vielen Dank für die schöne Vorstellung! :)
Liebste Grüße
Nina