Dienstag, 13. Oktober 2015

[Rezension] "Das Geheimnis von Wickwood" - Hanna Dietz



Titel: "Das Geheimnis von Wickwood"
Autor: Hanna Dietz
Verlag: Arena Verlag
Seitenzahl: 392
Format: Gebundene Ausgabe
Preis: 14,99€
ISBN:
978-3-401-60041-3
Erscheinungsdatum: 20.08.2015
Alter: ab 12 Jahren 
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Inhalt
"Stellas Leben in Wickwood ist an Langeweile nicht zu überbieten. Bis sie Liv kennenlernt, die ihr eine wunderschöne Tasche schenkt. Plötzlich gehen Stellas geheimste Wünsche in Erfüllung. Sie ist begehrt und beliebt – auch bei Tom! Dann passieren unheimliche Dinge. Als schließlich eine ihrer Klassenkameradinnen verunglückt, merkt Stella, dass sie ihren Mitmenschen tödliches Unheil bringt. Sie will den Fluch brechen und dazu muss sie herausfinden, was vor dreißig Jahren in Wickwood geschehen ist. Doch bei den Bewohnern von Wickwood stößt sie auf eine Mauer des Schweigens – und schwebt bald selbst in Lebensgefahr." (Klappentext)

Es muss an dem geheimnisvollen, wunderschönen Cover liegen, dass ich schon in der Buchhandlung meine Augen nicht von diesem Buch lassen konnte! Und ehe ich mich versah, landete es auch schon in meiner -ohnehin mal wieder prallgefüllten- Bücher-Einkaufstasche!
Warum nicht nur das Cover überzeugen konnte, sondern auch der Inhalt, die perfektüre Lektüre für diese schaurig-schöne Zeit vor Halloween ist, liest Du hier..
Die 16-jährige Stella ist unglücklich. Ihre beste Freundin Melanie ist weggezogen, ihr Heimatkaff Wickwood ist der Inbegriff von Spießigkeit und ihr heimlicher Schwarm Tom scheint nicht einmal zu wissen, dass sie existiert.

Das alles ändert sich schlagartig, als sie die extravagante Liv kennenlernt. Liv ist das komplette Gegenteil der kleinbürgerlichen Bevölkerung Wickwoods. Mit ihren ausgefallenen Outfits und ihrer exzentrischen Art wirkt sie auf Stella wie ein Hollywoodstar. Als Liv ihr eine wunderschöne Handtasche schenkt, glaubt sie, endlich wieder eine Freundin gefunden zu haben. Überhaupt nimmt Stellas Leben einige positive Wendungen, seit sie das außergewöhnliche Mädchen kennengelernt hat. Plötzlich fühlt sie sich in der Schule nicht mehr, wie eine graue Maus, sondern strotzt geradezu vor Selbstbewusstsein. Auch Schulschwarm Tom hat nur noch Augen für sie. Es scheint, als würde die Tasche Stellas Wünsche erfüllen!

Alles könnte also perfekt sein, wären da nicht ihre merkwürdige Blackouts und die bösen Gedanken, die von Tag zu Tag stärker in ihr aufsteigen. Zu spät erkennt Stella, dass sie sich nicht nur optisch verändert. Als schließlich eine ihrer Klassenkameradinnen ins Koma fällt, ist sie sicher, die Schuld an diesem Unglück zu tragen. Doch das Grauen hat bereits seinen Lauf genommen und Stella muss ihre ganze Willenskraft aufbringen, um den Fluch zu stoppen. Dabei stößt sie auf ein Verbrechen, das mittlerweile 30 Jahre zurückliegt. Während ihrer Recherchen in Wickwood stellt Stella schließlich fest, dass der Mantel des Schweigens bereits wie ein undurchdringlicher Nebel über der kleinen Stadt liegt.

"Das Geheimnis von Wickwood" ist tatsächlich mal wieder eine Geschichte, die perfekt in diese dunkle, düstere Jahreszeit passt. Der Schrecken in ihr beginnt schleichend. Ein scheinbar ganz normales Mädchen, etwas zu schüchtern, inmitten einer spießigen Kleinstadt; umgeben von Schulzicken und Durchschnittlichkeit. Hauptfigur Stella war mir auf Anhieb sympathisch. Ihre Handlungen und Denkweise sind nachvollziehbar und authentisch. Nur zu gut konnte ich ihre Gefühle und die Wut, vorallem gegenüber ihrer engstirnigen Mutter, nachvollziehen. Die Wandlung, die Stellas Persönlichkeit im Laufe der Geschichte erfährt, gefiel mir ausgesprochen gut und auch die anderen Charaktere waren sorgfältig ausgearbeitet und stimmig.

Die Spannung steigert sich von Kapitel zu Kapitel und man findet sich sofort mitten im Geschehen. Durch die packende Erzählweise, lässt die Geschichte den Leser nicht mehr los. Ich hatte Mühe, das Buch aus der Hand zu legen, weil ich stets wissen wollte, wie es weitergeht! Hanna Dietz hat eine unglaublich komplexe Story geschaffen, deren Ende unerwartet und in sich wunderbar rund ist. Mit dieser Auflösung hätte ich wirklich nicht gerechnet!

"Das Interessante am Verrücktwerden ist tatsächlich, dass es einem selbst kein bisschen seltsam vorkommt." -S.111

Der Schreibstil der Autorin hat mir unheimlich gut gefallen, denn er ist flüssig und wunderbar zu lesen. Sie schafft es, eine beklemmende und bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen, ohne zu sehr in den Horror- oder Fantasybereich abzudriften. Tatsächlich kann  ich dieses Buch sogar jedem Leser empfehlen, der sich ansonsten eher weniger für phantastische Geschichten begeistern kann. Die Mischung aus Horror, Mystery und Krimi machen "Das Geheimnis von Wickwood" zu einem spannenden Pageturner im Bereich der Jugendbuchliteratur, der aber auch für ältere Leser eine Menge Grusel-Potenzial bietet!


Die Idee, eine Handtasche als Objekt des Grauens einzusetzen, ist zwar ungewöhnlich, funktioniert hier aber hervorragend. Da ich an Bücher, die mit einer Altersempfehlung von weniger als 14 Jahren daherkommen, grundsätzlich ersteinmal wenig Ansprüche stelle, werde ich zum Glück häufig positiv überrascht. So auch bei "Das Geheimnis von Wickwood". Der Schreibstil, die komplexe Story und die vielen Mystery-Elemente, sorgen für ein spannendes Leseerlebnis und lassen nicht nur jungen Lesern das Blut in den Adern gefrieren!
Für die Geschichte um die graue Maus Stella, die dank einer verfluchten Tasche Bekanntschaft mit ihrer dunklen Seite macht, gebe ich


5 von 5


Liebst,


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