Montag, 28. August 2017

[Rezension] "Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning" von Julia Claiborne Johnson



Titel: Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning
Originaltitel: Be Frank with me
Autor: Julia Claiborne Johnson
Verlag: Aufbau Verlag
Seitenzahl: 416
Format: Taschenbuch
Preis: 12,99€
ISBN:
978-3-7466-3266-7  
Erscheinungsdatum: 01.06.2014
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Inhalt

"Er kann tanzen wie Fred Astaire, er kleidet sich stets wie ein Gentleman, und er kokelt für sein Leben gern – Frank ist neun Jahre alt und anders als alle anderen …

Die junge Alice wird nach Los Angeles geschickt, um der Bestsellerautorin Mimi Banning über eine schon seit Jahren währende Schreibblockade hinwegzuhelfen. Dort angekommen, muss sich Alice dann vor allem um Frank, den neunjährigen Sohn der Autorin, kümmern. Doch Frank ist anders als andere Kinder, und seine Welt funktioniert nach eigenen Regeln.

Eigentlich bin ich kein Freund von ellenlangen Buchtiteln á la "Das Honigkuchenpferd, das ausritt, um die Welt zu verändern und mit einem abgebissenen Ohr zurückkehrte."(Okay, okay, den Titel habe ich mir ausgedacht, aber Du weißt, was ich meine..)
Weshalb mich "Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning" trotzdem kurzweilig unterhalten konnte? Lies weiter!




HatName: Julian Francis Banning, genannt Frank
Alter: 9 Jahre, fast 10
Besondere Kennzeichen: Ist klüger als 99,7 Prozent der Bevölkerung. Darf auf keinen Fall angefasst werden. Ist stets gekleidet wie ein Gentleman. Schläft nicht.
Besondere Interessen: Filmklassiker, Hausdurchsuchungen
Bester Freund: ein ständig verschwundener Klavierlehrer"


"Frank Banning ist klüger als der Großteil der Menschheit und verfügt über ein enzyklopädisches Wissen. Dennoch hat er in der Schule so seine Probleme, und das Leben mit ihm ist kein Zuckerschlecken für seine Mutter Mimi. Die Bestsellerautorin schafft es seit Jahren nicht, ihr zweites Buch abzuliefern. Um sie zu unterstützen wird ihr die junge Alice geschickt, die schon bald ahnt, was das Problem ist: Frank. Denn der Junge ist anders als andere Kinder, und in seiner Welt ticken die Uhren anders. Während Alice sich noch fragt, wie eigentlich der adonishafte Klavierlehrer Xander ins Bild passt, überschlagen sich die Ereignisse – bis so einiges in Flammen aufgeht und jeder von ihnen seine Geheimnisse preisgeben muss."
(©Aufbau Verlag)

Wie schon gesagt, eigentlich reizen mich Bücher mit Titeln wie Inhaltsangaben so überhaupt nicht.
Eigentlich. Und doch bin ich froh, für Frank Banning eine Ausnahme gemacht zu haben.

Der englische Originaltitel
Julian Francis Banning ist der Inbegriff eines Gentlemans und Neurotikers im Taschenformat. Sein Verhalten, die Art wie er spricht, sein extravaganter Kleidungsstil; das alles macht ihn zu einem ganz besonderen, aber auch sehr anstrengenden Kind.

Wir erleben seine unglaubliche Welt aus Sicht der Protagonistin Alice, die mir schnell sympathisch wurde. Bei ihren anfänglichen Schwierigkeiten mit Frank und seiner herrischen Mutter litt ich regelrecht mit und konnte ihre Überforderung gut nachvollziehen.

Umso mehr Spaß macht es, die Freundschaft zwischen ihr und dem Jungen wachsen zu sehen. Sein Charme erweicht nicht nur das Herz der jungen Alice im Flug, sondern auch das des Lesers. Besonders die Hänseleien der Klassenkameraden und Franks Probleme in der Schule gingen mir sehr zu Herzen. Die eindeutig autistischen Züge des Jungen boten für mich einen interessanten Einblick in dieses Thema. Da ich mich zuvor nie mit der Krankheit Autismus auseinandergesetzt habe, bekam ich durch das Lesen des Buches vielleicht eine Ahnung davon, wie schwierig es oft für Eltern eines autistischen Kindes sein muss.

»Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning« ist eine herzerwärmende Geschichte über Freundschaft, Vetrauen und die besonderen Menschen unserer Gesellschaft. Sie regt - trotz ihrer humorvollen, unterhaltenden Art - zum Nachdenken an. Es gibt keinen echten Spannungsbogen oder eine geradlinige Handlung, doch Franks trockener Humor und sein unerschöpflicher Wissensschatz - den er zu jeder Gelegenheit preisgibt - sorgen für Unterhaltung. Die zahlreichen Zitate aus Szenen alter, amerikanischer Hollywood-Klassiker bringen sicherlich die Cineasten unter den Lesern noch  mehr zum Schmunzeln als mich - ich kenne mich auf diesem Gebiet leider nicht gut genug aus, als dass ich alle Anspielungen hätte verstehen können :-)

Durch den flüssigen Schreibstil fliegt der Leser regelrecht dem Ende entgegen, welches dann noch eine überraschende Wendung bringt.
Es ist ein Buch, das keinen Preis für eine besondere Geschichtsentwicklung oder die Vielschichtigkeit der Charaktere gewinnt. Dennoch hatte ich viel Spaß dabei, in Franks magische und mit Filmzitaten gespickte Welt einzutauchen und vergebe



Liebst,
 

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